Tarifverhandlungen Druckindustrie – ver.di lehnt Angebot der Arbeitgeber ab

Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde am 21. März 2024 in Nürnberg betonten die Arbeitgeber noch einmal, dass die ver.di-Forderung nach 12 % mehr Lohn und Gehalt keine realistische Verhandlungsbasis ist.

Die wirtschaftliche Situation der Branche stelle sich in diesem Jahr keinesfalls besser dar als zum Zeitpunkt des letzten Tarifabschlusses 2022. Auf Grund der schwachen Auftragslage kämpft die Branche mit Auslastungsschwierigkeiten und weiterhin hohen Produktionskosten. Vor diesem Hintergrund sei ein Abschluss in der Höhe, die ver.di sich vorstellt, für die Unternehmen nicht vorstellbar.

Die Arbeitgeber forderten ver.di daher auf, ihre Erwartungen bezüglich der zu realisierenden Lohnerhöhungen auf den Prüfstand zu stellen.

Die ver.di-Vertreter hielten jedoch an ihrer Forderung nach 12 % mehr Lohn für 12 Monate fest und verwiesen auf die Lohnentwicklungen in anderen Branchen sowie die Inflationsentwicklung.

Um die Verhandlungen voranzubringen, hat die Verhandlungskommission des BVDM in der heutigen zweiten Verhandlungsrunde folgendes Angebot vorgelegt:

zum 1. Juni 2024: lineare Erhöhung in Höhe von 2 % zum 1. Juni 2025: lineare Erhöhung in Höhe von 1 % Laufzeit: 24 Monate (bis Ende Februar 2026) Dieses Angebot orientiert sich an der durchschnittlichen Tarifentwicklung der Branche in den letzten fünf Jahren und berücksichtigt den von ver.di geltend gemachten Bedarf der Arbeitnehmer nach einer Lohnerhöhung noch in diesem Jahr, ohne die Unternehmen zu überfordern.

Die Gewerkschaft hat dieses Angebot nach kurzer interner Beratung als „Provokation“ zurückgewiesen. Insbesondere auf Grund des Fachkräftemangels sei es erforderlich, die Löhne und Ausbildungsvergütungen deutlich zu erhöhen.

Die Verhandlungen wurden am Nachmittag beendet und auf den 16. April 2024 in Berlin vertagt.

Die Arbeitgeber hoffen, dass ver.di in der nächsten Verhandlungsrunde von ihren überzogenen Vorstellungen abrückt und auf den Boden der wirtschaftlichen Realität unserer Branche zurückkehrt, statt Vergleiche mit der Lohnentwicklung in wirtschaftlich stärkeren Branchen anzustellen, die für den Tarifabschluss der Druckindustrie irrelevant sind.

Die heutige Pressemitteilung des BVDM sowie weitere Informationen finden Sie auf der BVDM-Internetseite unter https://www.bvdm-online.de/bvdm/branchenportal/arbeit-tarif/tarifpolitik/tarifrunde-2024 .

Pressemitteilung

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